Kirchen im Pfarrverband

 Pfarrverband Altmannstein


Kirchen im Pfarrverband

Der Pfarrverband Altmannstein wurde am 1.September 2010 mit den Pfarreien Altmannstein, Hagenhill, Sollern, Steinsdorf und dem Benefizium Mendorf und der Expositur Steinsdorf gegründet. Im Folgenden stelle ich alle elf Gotteshäuser im Pfarrverband nach ABC vor. Gehen Sie mit auf "Entdeckungsreise" in diese Gotteshäuser:


Altmannstein - Heilig Kreuz

Die Kirche „Zum Heiligen Kreuz“ in Altmannstein, Bistum Regensburg, ist ein Sakralbau, der vor allem für das Kruzifix des berühmten aus Altmannstein stammenden Rokokokünstlers Ignaz Günther bekannt ist, das im Chor der Kirche hängt. Die Zeit der Kirchengründung ist nicht bekannt. Aber man muss davon ausgehen, dass das Sakralgebäude schon vor 1421 existiert hatte, da in diesem Jahr das Messbenefizium gestiftet wurde. 1664 wurden Dach und Dachstuhl wegen starker Beschädigungen erneuert. Es ist überliefert, dass von 1699 bis 1705 ein hölzernes Vesperbild verehrt worden ist. Von 1760 bis 1764 wurde das Kirchengebäude durch den Maurermeister Prädl neu errichtet. Aus Platzmangel wurde über dem Chor der Kirchturm errichtet, aber dieser stürzte kurz vor seiner Vollendung ein und beschädigte das Langhaus stark. Deswegen wurde der Turm an seinem jetzigen Standort errichtet und konnte erst nach der Einweihung der Kirche 1763 im Jahre 1764 fertiggestellt werden. 1858 verlängerte man das Langhaus des Gotteshauses um 15 Fuß Richtung Westen. 1890 wurden im Laufe einer Renovierung drei neue Altäre aufgestellt und 1908 wurden Glasgemälde in die Fenster eingesetzt. Bereits im folgenden Jahr, 1909, wurde der schadhafte Bau erneut instand gesetzt. Beim Umbau der Kirche 1959 unter der Leitung von Architekt Haindl aus München wurde das Langhaus großzügig erweitert und der Innenraum größtenteils neu ausgestattet. Lediglich Turm und Chor blieben in ihrer ursprünglichen Bausubstanz erhalten.




Berghausen - Filialkirche St. Nikolaus

Berghausen liegt etwas abgeschieden auf einer Hochfläche nördlich des Marktes Altmannstein. Schmuckstück des Dorfes ist die sauber hergerichtete Filialkirche St. Nikolaus. Eine Kirche gab es in Berghausen schon Anfang des 11. Jahrhunderts der heutige Bau ist im Wesentlichen ein Neubau des 18. Jahrhunderts. Eine Besonderheiten in der vom Barock geprägten Gegend sind die Neorenaissance-Altäre der Kirche, welche im 19. Jahrhundert in der Kirche aufgestellt wurden. Das große Deckengemälde stammt aus dem Jahr 1764.



Grashausen - Filialkirche St. Dionys

Der Weiler Grashausen liegt auf der Hochfläche der Südlichen Frankenalb nördlich des Gemeindesitzes Mindelstetten. Der Ort ist über die B 299 zu erreichen, von der bei Tettenagger in Richtung Osten eine Straße abzweigt, die über Grashausen nach Schwabstetten führt. Um das Jahr 1000 Bischofshof, 1150 in der Schenkungsurkunde des Damenstiftes Obermünster in Regensburg erwähnt. 1303 Heinrich der Groshauser genannt. 1535 kauft Friedrich von Grumbach den Edelsitz; ab 1570 im Besitz der Muggenthaler, 1655 schrieb sich Hans Wolf der Muggenthaler von Hinzenhausen auf Mindelstetten und Grashausen; er war Pfleger und Kastner zu Dietfurt. 1680 wurde der Grashauser Markt errichtet, der sich zu einem bedeutenden Viehmarkt entwickelte, der 1870 nach Mindelstetten verlegt wurde. Im Bezirksamt, dem späteren Landkreis Riedenburg und damit im Regierungsbezirk Oberpfalz gelegen, kam Grashausen als Teil der Gemeinde Mindelstetten zusammen mit Mindelstetten im Zuge der bayerischen Gebietsreform am 1. Juli 1972 in den erweiterten Landkreis Eichstätt im Regierungsbezirk Oberbayern. 1983 bestand der Weiler mit seinen 21 Einwohnern aus einem landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb und drei Nebenerwerbsbetrieben. Die Kath. Kirche St. Dionys wurde im Jahr 1447 erbaut. Es ist ein viergeschossiger Turm mit Putzgliederung. Im Zuge der Säkularisation wurde die Kirche 1802 abgebrochen und 1820 wieder neu aufgebaut. St. Dionys ist eine Nebenkirche der Pfarrei Hagenhill. Der viersäulige Hochaltar mit dem Altarblatt, das die Heiligen Dionys, Sebastian und Jakob zeigt, stammt aus dem 17. Jahrhundert. Das Bild im oberen Aufzug zeigt die hl. Dreifaltigkeit. Am Hochaltar stehen zwischen den Säulenpaaren zwei gotische Holzfiguren (hl. Rusticus, hl. Eleuterius); über der Tür des Vorzeichens im Westen der Kirche befindet sich eine Holzfigur des Kirchenpatrons, alle aus dem 15. Jahrhundert. Die beiden Reliqienbüsten auf dem Hochaltar (Ende 15. Jahrhundert) stellen den hl. Sebastian und den hl. Erasmus dar. Der viergeschossige Turm (die unteren 2 Geschosse quadratisch, darüber 2 achteckige Geschosse) mit Haube steht im Südosten der Kirche.



Hagenhill - St. Peter & Paul

Die Herkunft des Ortsnamens leitet sich vermutlich aus den Begriffen Hag (Wald) und Hule (Wasser) ab. Daher der Name der Frühzeit Hagenhule. Aus der Zeit der Römer gibt es keine fundierten Hinweise, ob der Ort Hagehill schon während des Baues des Limes - der nur wenige Hundert Meter entfernt verläuft - eine Rolle gespielt hat. Für die Zeit vom 3. bis zum 12. Jahrhundert fehlen in den Staatsarchiven jegliche Aufzeichnungen. Die landschaftlichen Voraussetzungen mämöich Wasser und Erhebungen im Gelände waren die idealen Bedingungen für die Erbauung eines Wasserschlosses in Hagenhill. Dieses Wasserschloss, dessen Rest noch auf dem Grundstück des Schlpßkrames erkennbar sind, wurde vom 13. - 15. Jahrhundert von Adeligen wie Fritil de Hagehule, Otto der Grumbach und Muggenthalern bewohnt. Der Ort Hagenhule war in der Zeit nach 1400 eine Hofmarkt, zughörig zu den Schloßherrn von Hexenagger. Im 17. Jahrhundert wurde die Hofmark von Hagenhill an den Kurfürsten von Bayern zurückgegeben. Ein sehr enger geschichtlicher Zusammenhang besteht zwischen Hagenhill und Sollern. Im Jahr 1760 gab es in Hagenhill 43 Häuser welche fast ausschließlich aus Holz gebaut waren.  Hagenhill mit seinen rund 500 Einwohnern gehört politisch zum Markt Altmannstein. Die Pfarrkirche am Ortsrand wurde im Jahr 1888 unter Verwendung des alten Turmes neu erbaut. Leider fiel die ursprünglich prächtige neuromanische Ausstattung des Gotteshauses dem mancherorts im Zuge des Zweiten Vatikanums überbetonten Purifizierungsdrang zum Opfer, so dass sich der Innenraum dem Besucher heute in einem sehr nüchternen Gewand präsentiert. 2003 unterzog man im Rahmen einer umfassenden Außen- und Turmrenovierung auch die gesamte Glockenanlage einer grundlegenden Sanierung. Dabei wurden unter anderem an der ältesten Glocke schadhafte Stellen am inneren Schlagring aufgeschweißt, sowie der stählerne Glockenstuhl und die Stahljoche durch solche aus Eichenholz ersetzt. Aus baudynamischen Gründen fand der neue Glockenstuhl nun ein Turmstockwerk tiefer seinen Platz. Das Glockenensemble der Pfarrkirche Hagenhill ist zum einen auf Grund seines hohen historischen Denkmalwerts interessant, denn es vereint Glocken aus einem Zeitraum von rund 700 Jahren und stellt somit einen Querschnitt durch die Glockengeschichte dar. Zum anderen verdient es aber auch unter musikalischen Gesichtspunkten Beachtung. Vier sehr unterschiedliche Glocken mit ganz individuellen Klangbildern ergänzen sich zu einem spannungsreichen Geläut. Der Tonumfang der Schlagtöne reicht bis zu eineinhalb Oktaven. Dieses Geläut zeigt somit in seinem Altbestand zweifelsfrei, dass die Glocken in früheren Jahrhunderten vornehmlich einzeln geläutet wurden. Eine Abstimmung untereinander − den heutigen Gepflogenheiten entsprechend − war daher nicht notwendig.



Hattenhausen - Filialkirche St. Andreas

Der Ort Hattenhausen liegt auf der Hochfläche nördlich des Schambachtales zwischen Schamhaupten und Altmannstein. Seit der Gebietsreform im Jahr 1972 gehört Hattenhausen zur Großgemeinde Riedenburg. Die kleine Filialkirche ist dem Hl. Apostel Andreas geweiht und feiert alljährlich am 30.November das Patrozinium. Die Kirche mit ihrem spitzigen Turm fällt außen besonders durch den im Vergleich zum Langhaus niedrigen Chor auf. Die im Kern spätromanische Anlage wurde im 17. Jahrhundert verändert. Der Turm aus dem 19. Jahrhundert ersetzt einen früher vorhandenen Dachreiter.



Mendorf - Benefizium St. Leodegar

In Urkunden des 9. Jh. taucht Mendorf schon als "Villa Mandorf im Chelsgau" auf. Die "Villa", das heißt ein größeres Landgut mit Herrenhaus und in engster Umgebung angesiedelte zinspflichtige Bauern, gehörte um diese Zeit Kaiser Arnulf, der in Regensburg ein Pfalz unterhielt. Im Jahr 887 tauschte er einge Ländereien, so auch die Villa Mandorf, mit dem Regensburger Bischof Amricho gegen ein Jagdgebiet bei Prüll (Regensburg). In den Jahren zwischen 996 und 1000 berichten die Urkunden von Grundstücksschenkungen in Mendorf an das Regensburger Kloster St, Emmeram. Auch das Kloster Weltenburg hatte vom 12. Jh. an Besitzungen in Mendorf. Die Gegend um Mendorf war vor allem wegen ihrer guten Böden begehrt. Seit 1186 ist schließlich auch ein Adelsgeschlecht der "Mendorfer" bekannt. Neben den Mendorfern gab es am Ort noch einen Adelssitz der Endorfer sowie später einen der Herren von Muggenthal, die sich um 1420 von Sandesdorf aus eingekauft hatten. Die Güter der Mendorfer und Endorfer befanden sich im Jahr 1520 in Händen einer Barbara Mendorfer. Deren Vormunde verkauften den ganzen Besitz an die Muggenthaler. Von nun an also teilte Mendorf das Schicksal der Herren von Muggenthal auf Sandersdorf und verlor im Laufe des 16. Jh. zusehends an Bedeutung. Die Gerichtsbarkeit der ursprünglich selbständigen Hofmark war auf die Herrschaft Sandersdorf übergegangen und die alten Adelssitze in Mendorf verfielen. Die Quellen berichten jedoch von einem Bräuhaus, das sich noch bis ins frühe 17. h. als Konkurrenz des Sandesdorfer Schloßbrauhauses behaupten konnte. Am 14.7.1763 wurde Johann Simon Mayr in Mendorf geboren. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er von Seinem Vater der in Mendorf als Schullehrer und Organist wirkte. Bei den Benediktinern im Kloster Weltenburg ging er zur Schule und wurde auch musikalisch unterrichtet. 1773 kam Mayr nach Ingolstadt, wo er aufgrund seiner Begabung einen Freiplatz am dortigen Jesuitenkolleg erhalten hatte. 1777 immatrikulierte er sich an der Universität, nebenher versah er die Orgeldienste bei den Augustinern und bei der "Unteren Stadtpfarrkirche St. Moritz". Im Jahr 1787 fand Simon Mayr mit dem Freiherren Thomas von Bassus, der neben Weishaupt zu den Stiftern des Illuminatenordens gehörte, einen aufgeschlossenen Förderer. Über den Freiherren gelangte Simon Mayr zu Studienaufenthalten nach Bergamo und Venedig wo seine "Karriere" als Opernkomponist begann. 1803 wurde Simon Mayr schließlich zum Maestro die Capella an der Basilika S. Maria Maggiore in Bergamo gewählt, ein Amt, das er trotz verlockender Angebote bis an sein Lebensende innehatte. 1845 starb er hochgeachtet in Bergamo. Mit seinem unermüdlichen Wirken begründet er das städtische Musikleben neu. Sein Schaffen umfasst etwa 80 Opern, Sinfonien, Kammermusik und etwa 600 Kirchenmusikwerke. Nur ein Bruchteil seiner Komposition liegt heute im Druck vor. Simon Mayr, ein Zeitgenosse von Haydn, Beethoven und Rossini, war einer der berühmtesten Opernkomponisten zu Beginn des 19. Jahrhunderts. In Metropolen wie Rom und Mailand, London und Paris, Wien und Lissabon wurden seine Werke aufgeführt. Er gilt als "Vater der italienischen Oper". Sein berühmtester Schüler war Gaetano Donizetti. Über die mittelalterliche Vorgängerkirche ist nur wenig bekannt. Zur Zeit des Mendorfer-Geschlechts war sie Filiale der Pfarrei Sollern. Die Edlen von Muggenthal haben nach der Besitzübernahme von Mendorf für die Filialkirche St. Leodegar ein Benefizium eingerichtet. Dazu gehörten jährlich 6 Schafe, 2 Metzen Getreide, 12 Gulden sowie ein Tagwerk "Wismath". Unter der Herrschaft von Lossius und Bassus erlebte die Kirche eine enorme Güter-mehrung und ab 1679 kennen wir auch die Namens-folge der Benefiziaten. 1682 wird auf Betreiben der Bassus eine St. Josephs-Bruderschaft, eine der ältesten der Diözese, errichtet und dafür ein neuer Altar angeschafft. 1684 stiftete die Lossius-Witwe 3.000 Gulden an die Bruderschaft. Vermutlich um 1696 startete Dominikus Bassus eine große bauliche Erneuerung der Kirche. Das Datum erscheint auf einem Schild am Hochaltar, fand sich in den schriftlichen Quellen jedoch nirgends bestätigt. In seiner Lebensbeschreibung (1704) erwähnt Dominikus Bassus lediglich, daß er zum Bau von Kirche, Pfarr- und Schulhaus in Mendorf 2.000 Gulden gezahlt und insgesamt für fromme Zwecke in seiner Hofmark 24.300 Gulden ausgegeben habe.



Neuenhinzenhausen - Filialkirche St. Walburga

Neuenhinzenhausen liegt an der Straße zwischen Sandersdorf und Sollern auf der südlichen Frankenalb in einer Talsenke. Durch den kleinen und schmucken Ort fließt die Schambach. Von der B 299 geht in Sandersdorf eine über Neuenhinzenhausen nach Altmannstein führende Straße ab. Seit der Gebietsreform gehört Neuenhinzenhausen zum Markt Altmannstein. Im Jahre 1353 wurde ist der Ort mit der Namensnennung eines Jakob Hinzenhausen erstmals urkundlich erwähnt. Hatte dieses Geschlecht zunächst eine Höhenburg inne, so siedelte es in der Mitte des 16. Jahrhunderts in das Tal hinab und errichtete sich ein Wasserschloss. Von da ab gab es ein "Neuenhinzenhausen" am neuen Herrschaftssitz und "Altenhinzenhausen" am früheren Sitz. Die Schlossherren hatten Besitz unter anderem in Engelbrechtsmünster. Von 1557 bis 1780 waren die Muggenthaler Eigentümer des Schlosses. Danach gehörten der Ort und das Schloss den Freiherrn von Bassus, die auf Schloss Sandersdorf saßen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Neuenhinzenhausen anders als seine Nachbarorte nicht zerstört, da ein Jäger mit einigen Kumpanen die schwedischen Soldaten von der Plünderung und Vernichtung des Ortes abgehalten haben soll. 1866 wurde das Wasserschloss wegen Baufälligkeit abgerissen; seine Wassergräben wurden in der Mitte des 20. Jahrhunderts eingeebnet. Am 1. April 1929 wurde ein Teil der bis dahin selbständigen Gemeinde Sollern eingegliedert. 1939 hatte die Gemeinde 325 Einwohner. Im Zentrum des kleinen Ortes trohnt die Ortskirche St. Walburga direkt an der Hauptstraße gelegen. Bei den Renovierungsarbeiten in den 1950er Jahren wurden gut erhaltene Fresken aus dem 16. oder 17.Jahrhundert freigelegt. Auf dem spitzen Turm des schmucken Gotteshauses strahlt ein goldenes Kreuz. Das rote Ziegeldach ist schlicht und einfach und verleiht der Kirche einen schönen Anblick. Der Haupteingang ist von der Ortsstraße aus zugänglich. Licht fällt durch drei Fenster in das Gotteshaus. Eine kleine Kapelle lädt zum Verweilen ein. Sie wurde 2009 an der Schambachbrücke eingeweiht und schmückt sich mit einer Nepomuk-Statue aus dem Jahr 1750. Die Filialkirche St. Walburga wurde 1957/58 grundlegend renoviert.



Schwabstetten -Filialkirche St. Magdalena

Das Dorf Schwabstetten wurde 972 als "Suabsteti" erstmals urkundlich erwähnt. Am 1. Juni 1928 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Schwabstetten aufgelöst. Bei der Gebietsreform wurde der Ort in die Gemeinde Hagenhill eingegliedert und gehört jetzt zum Markt Altmannstein. Östlich von Schwabstetten finden sich die Reste einer spätkeltischen Viereckschanze. Schwabstetten liegt in den sanft hügeligen Anhöhen des hier beginnenden Jura. Die weiten Ebenen des Donautales befinden sich etwa 10 km südliches des Dorfes. Regensburg ist in östlicher Richtung rund 45 km, Ingolstadt in westlicher 25 km entfernt. München liegt rund 90 km südlich des Ortes. Über Maria Magdalena oder Maria von Magdala wird im Neuen Testament berichtet. Die Evangelisten erwähnen sie als Begleiterin Jesu und Zeugin der Auferstehung. Ihr Beiname verweist auf den Ort Magdala am See Genezareth im Heiligen Land.  Die Kirche St. Maria Magdalena, eine Filialkirche der Pfarrei Hagenhill, befindet sich außerhalb des Ortes in nord-östlicher Richtung auf einem Hügel. Sie ist spätromanischen Ursprungs. 1966 wurde die in neuerer Zeit ausgestattete Chorturmkirche renoviert. Der ursprüngliche Zugang im Süden der Kirche ist vermauert. Der Turm hat eine in dieser Art seltene Haube mit großem Knopf. Die Kirche ist von einer Friedhofsmauer umgeben. Ein Stuckflachrelief an der Decke des Sakralbaus vom Ende des 17. Jahrhunderts zeigt Gott Vater in Wolken und von Engelsköpfen umgeben.



Sollern - Unserer lieben Frau

Das enge Schambachtal zwischen Sandersdorf und Altmannstein ist geprägt von Trockenrasenhängen und Wacholdergebüsch. Wer von Neuenhinzenhausen Richtung Altmannstein fährt, sieht auf der rechten Seite liegenden den Ort Sollern. Am Ortsrand von Sollern erhebt sich die für das kleine Dorf sehr stattliche Pfarrkirche, die in den Jahren 1689 bis 1717 erbaut wurde und 1735 ihre barocke Altarausstattung erhielt. Im Jahr 1702 wurde in Sollern eine Skapulier Bruderschaft gegründet. Die Glocken der Pfarr- und Wallfahrtskirche haben ein 4-stimmiges Salve-Regina-Geläute: es'-g'-b'-c''. Die Glocken stammen aus der Gießerei Hahn in Landshut und wurden 1948 angeschafft. Die exakte Tonfolge lautet: es'+4 - g'+0 - b'+4 - c''-4. Der Ort Sollern wird urkundlich erstmals 1027 erwähnt. Sein Name Sollern soll von einer Sonnenuhr (lateinisch Solarium), die frühe im Orte war, herrühren. Ursprünglich war der richtige Name Solare, später Sollaren, woraus man dann den Ortsname Sollern prägte. Die Herren von Altmannstein waren ehemals die Vögte und Schutzherren des Klosters Sollern. Die Pfarrei Solarn gehörte 1037 bis 1039 nach Geisenfeld. Urkundlich sind bekannt aus dem Geschlecht derer von Solaren: Engelbert 1149, Markquart und Gerbhard 1160 Rüdiger 1184. Im Jahre 1300 wurde Hechsenagger, 1356 Jakob der Hinzenhausen, anschliessend dessen Sohn Konrad und Niklas von Abensberg. Im Jahre 1446 erlitt es durch Kriegseinwirkung Brandschaden und große Plünderung. 1458 wurde Sollern an die Herren von Hechsenagger verkauft, die es an die Muggenthaler weiter veräußerten. Viele Diener der Herren versahen in Würde die Pfarrei Sollern. Als ältester davon wird uns noch im Jahre 1331 Herweg der Auer genannt; bis 1608 Baptist Wiebl und 1742 Georg Springinklee. Eine Gedenktafel erinnert uns an den am 28.10.1742 verstorbenen Pfarrer Springinklee, welcher 42 Jahre als Geistlicher in Sollern wirkte. Die sehr schöne barocke Pfarrkirche „Zur lieben Frau“ wurde 1698 erbaut. Unter Georg Springinklee wurde sie 1717 erweitert und nochmals fast ganz neu wieder aufgebaut. In den Jahren 1901 und 1961/1965 wurde die Pfarrkirche neu renoviert. Über dem westlichen Eingangsportal steht der Spruch: „Wer von Gott will Hilf begehren. Dich Mariam, Hier Sollehrn 1717“. Es wird hier mit dem letzten Wort auf den Namen des Dorfes angespielt. Im Chor mit doppelter Westempore sowie an den Wänden und an der Decke wie auch an den Brüstungen der Empore finden wir reiche Stuckarbeit aus der Zeit um 1700. Die Ölbilder an den Wänden mit der Darstellung des Leidens Christi stammen aus dem Jahre 1730. Sehenswert in der Pfarrkirche ist der romanische Taufstein aus Kalkstein, dessen Holzdeckel in künstlerisch eingekerbter Schrift des Glaubensbekenntnisses trägt. Rechts vom Hochaltar steht das monumentale Renaissance-Grabdenkmal des 1616 gestorbenen Johann Wolfgang v. Muggenthal und seiner Gattin Polyxena. Es veranschaulicht in Reliefarbeit den Genannten mit Frau und zehn Kindern vor einer „Christi Himmelfahrt“. Auf dem Meßnerberg bei Sollern stand einst ein römischer Wachturm. Zwischen Hinzenhausen und Sandersdorf bildet den Limes einen vorspringenden Brückenkopf über die Schambach, eine am ganzen Limeszug einzigartige Erscheinung, die vielleicht auf römischen Interessen an den alten Bohnerzgruben um Schafshill hindeutet.

Beschreibung der Kirche:

Eine religions- und kulturgeschichtliche Besonderheit der Kirche sind vier offene Beichtstuhlnischen an der südlichen Friedhofsmauer; sie boten neben den Beichtstühlen in der Kirche zusätzliche Möglichkeit zum Empfang des Bußsakraments, wenn zahlreiche Gläubige - insbesondere an den Festen der Skapulier Bruderschaft - die Kirche besuchten. Das Kircheninnere beeindruckt durch eine einheitliche barocke Ausstattung: Der um 1700 stuckierte Chorraum bietet dem gleichzeitig entstandenen Hochaltar einen prächtigen Rahmen; in der Nische des Hochaltars befinden sich eine Marienfigur mit dem Jesuskind, von Engeln umgeben, darunter Johannes der Täufer (links) und der hl. Emmeram (rechts). Im Chor rechts erinnert ein großes Epitaph an Wolfgang von Muggenthal (verst. 1666) und seine Frau Polyxena, geb. von Schurf (verst. 1658); das Epitaph besteht aus zwei von Rotmarmor-Pilastern umrahmten Reliefs aus Solnhofer Stein, von denen das obere die Auferstehung Christi und das untere die Verstorbenen mit zehn Kindern zeigt. Decke und Wände des Langhauses sowie die Brüstungen der Doppelempore sind mit Bandwerkstuck geschmückt; an den Wänden bilden diese Stukkaturen den Rahmen für große, um 1730 gemalte Ölbilder mit Passionsdarstellungen. Die beiden Seitenaltäre stammen ebenfalls aus der Barockzeit (um 1720); das Altarblatt des linken Altars mit der Darstellung der Enthauptung der hl. Barbara wurde laut Signatur allerdings erst 1764 vom Neustädter C. Fröhlich gemalt. Aus Vorgängerbauten der heutigen Barockkirche haben sich ein romanischer Taufstein (beim linken Seitenaltar) und eine schöne, um 1470 entstandene spätgotische Madonna (an der linken Langhauswand) erhalten.  In den Jahren 1961 – 1965 erfolgte eine umfassendeRenovierung der Kirche „Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel“. Vor dem jetzigen Bauwerk befand sich an dieser Stelle eine kleine dreischiffige Basilika, deren Ursprünge unbekannt sind. Von 1698 bis 1717 wurde die Kirche in den Stilen des Barock und Rokoko samt Turm erbaut. Aus dem Jahre 1735 stammt die prächtige Innenausstattung. Wegen der 1702 gegründeten Skapulier Bruderschaft pilgerten jährlich zum Bruderschaftsfest tausende von Pilgern nach Sollern, weshalb in die Friedhofsmauern Beichtstühle eingebaut wurden.

Liebfrauenkapelle SOLLERN

Nur wenige Kapellen in der Großgemeinde Altmannstein werden so oft besucht wie die Marienkapelle im Sollerner Liebfrauental. Vor allem im Wonnemonat Mai werden vor ihr zahlreiche Andachten gebetet. Exakt 30 Jahre (man schreibt das Jahr 2013) ist es her, dass im Frühjahr 1983 mit den Neubau der Kapelle begonnen wurde, wenige Monate später konnte diese unter großer Anteilnahme der Bevölkerung geweiht werden. Die erste Marienkapelle im Liebfrauental entstand schon vor 88 Jahren, denn bereits 1925 baute sie Franz Xaver Betschart aus Sollern auf. Mittelpunkt der Kapelle war schon damals eine herrlich gekleidete Statue der Altöttinger Mutter Gottes – die schwarze Madonna. Diese wurde einmal von Unbekannten aus der Kapelle entwendet, jedoch nach einiger Zeit wieder zurückgestellt. Nach mehreren Restaurierungen der alten Kapelle war 1980 eine Erneuerung unumgänglich. Der damals neu gegründete Gartenbauverein Sollern-Neuenhinzenhausen baute in vielen freiwilligen Arbeitsstunden 1980 und 1981 die Kapelle in der jetzigen Form in reiner Holzbauweise neu auf. Das Baumaterial wurde vom Grundstücksbesitzer Limmer aus Unterbernbach zur Verfügung gestellt. Im Mai 1982 wurde die neue Kapelle eingeweiht und war für viele Einheimische und Fremde eine willkommene Stätte der Ruhe und Besinnung. Groß war daher die Enttäuschung, als bereits zwei Tage vor dem Pfingstfest 1982 die neue Kapelle aus ungeklärter Ursache vollständig abbrannte. Auch von der Madonna blieb nichts mehr übrig. Die Kirchenverwaltung und der Pfarrgemeinderat von Sollern fassten noch im Herbst 1982 den einstimmigen Beschluss, die Kapelle wieder an derselben Stelle aufzubauen. Der Grundstückseigentümer, Herr Limmer aus Unterbernbach, schenkte der Kirchenstiftung Sollern die nötige Grundstücksfläche. Männer und Frauen opferten unzählige Arbeitsstunden. Im Frühsommer 1983 wurde mit den Arbeiten begonnen. Regie führte – wie schon drei Jahre zuvor – Xaver Seitz aus Sollern. Mehrere Männer und Frauen opferten unzählige Arbeitsstunden, bis das massive Bauwerk vollendet werden konnte.



Steinsdorf - Expositur St. Martin

Das Dorf Steinsdorf liegt halbwegs zwischen Ingolstadt und Riedenburg, eingebettet in eine kleine Talmulde, inmitten bewaldeter Jurahänge. Zwei Dolomithügel, der Steinbuckel (438 m. ü. M.) und der Geißbuckel (447 m), liegen innerhalb des in einem Umkreis von etwa 2 km landwirtschaftlich genutzten, zum großen Teil sehr fruchtbaren Acker- und Wiesenlandes. Ein "Stainesdorf" wurde im Jahre 955 erstmals urkundlich erwähnt; ob es sich um das Steinsdorf südlich des Schambachtales auf der Jurahöhe handelt, ist nicht gesichert. Die nächste gesicherte urkundliche Erwähnung stammt mit der Namensnennung von "Pero von Steinesdorf" aus dem Jahr 1120. In der wechselhaften Geschichte des Ortes waren unter anderem Dietrich von Hexenagger, das Kloster Biburg, Dietrich von Mendorf, die Kirche Schambach (Kipfenberg) und das Kloster St. Emmeram Regensburg Herrscher über die Ortschaft, bis sie im Jahre 1427 in den Besitz der Muggenthaler, Herren von Sandersdorf, überging. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Steinsdorf zweimal von den Schweden besetzt (1632 und 1645), die unermessliche Not über das Dorf brachte. 1704 erbaute Franz Ignaz von Muggenthal in Steinsdorf ein Schlösschen, das 1910 abgerissen wurde. Die Herrschaft der Muggenthaler über Steinsdorf dauerte bis etwa 1780. Als letzter des Geschlechtes war Felix Karl, Kanoniker bei St. Martin in Landshut, Besitzer von Steinsdorf, das er an die Universität Ingolstadt verkaufte. Bis zum Jahre 1882 mussten die Steinsdorfer Kinder nach Mendorf in die Schule gehen, dann erhielt der Ort eine eigene Schule, die bis zur Eingliederung in den Schulverband Sandersdorf im Jahr 1970 Bestand hatte. 1939 hatte das Dorf 339 Einwohner. Bei der bayerischen Gebietsreform wurde Steinsdorf am 1. Januar 1972 in den Markt Altmannstein eingegliedert. Zum 15. März 2007 betrug die Einwohnerzahl 591. 2008 wurde ein Dorfgemeinschaftshaus für die örtlichen Vereine eingeweiht. 2013 wird das 5jährige Bestehen gefeiert. Das durch zahlreiche Neubaugebiete stark gewachsene Dorf besitzt eine äußerst geräumige Dorfkirche: An das alte Kirchenschiff aus dem Jahr 1770 wurde vor gut dreißig Jahren im Jahr 1981 an der Südseite ein ebenso langes neues Schiff angebaut. Damit ergibt sich heute ein nahezu quadratischer Raum mit zwei großen Glasfenstern im Bereich der Mittelachse und einer Altarinsel. Der Chorraum der alten Kirche wird heute als Taufkapelle verwendet. 2018 am 3.März brannte ein Teil der Kirche - diese wurde innerhalb 2 Jahren vollständig neu aufgebaut. Weitere Infos unter www.steinsdorf.bayern



Tettenwang - St. Bartholomäus

Am 24.August gedenken die Gläubigen der Pfarrei Tettenwang ihrem Kirchenpatron: geweiht ist das im 17.Jahrhundert erbaute Gotteshaus dem Heiligen Bartholomäus, der sichtbar am Hochaltar in der Pfarrkirche thront. Bartholomäus war einer der zwölf Apostel Jesu. Er lebte Anfang des 1.Jahrhunderts in Kana in Galiläa. Als feuriger Prediger verkündete Bartholomäus der Überlieferung nach den Glauben in Persien und in Indien. Legenden weisen ihm auch die Verbreitung des Evangeliums in Ägypten und Armenien zu, er heilte Kranke und Besessene. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an trägt Bartholomäus in den Darstellungen das Messer und die abgezogene Haut, wie das Altarbild in der Tettenwanger Pfarrkirche zeigt. Verschiedene Bauernregeln weisen am Festtag des Apostels Bartholomäus hin: "Wie sich das Wetter am Bartheltag stellt ein, / so soll's den ganzen September sein“.  Traditionell beginnt um Sankt Bartlmä in dem Altmannsteiner Ortsteil die Hopfenernte. Aufgrund der diesjährigen Witterungsverhältnisse startet die Hopfenernte erst Anfang September. Dann rollen die Erntemaschinen auf die Felder, und das grüne Gold einfahren. Noch sieben Hopfenlandwirte gibt es in dem Altmannsteiner Ortsteil, der mit seinen 430 Einwohnern (Stand: 2022) am Mitte August das „Hopfazupfafest“ feiert. Der Ort Tettenwang wurde 1060 erstmals urkundlich erwähnt, als der Edle namens Rudolf dem Kloster Geisenfeld eine Wiese bei dem Ort Tettenwang schenkte, 1326 gehörte „Toutenwank“ zum herzoglichen Amte Altmannstein. Nach den Diözesanmatrikeln vom Jahre 1433 hatte der Ort einen „selbständigen Kapellan“ mit einer Messtiftung. Früher war es Schambacher Filiale. 1590 hatte Tettenwang außer dem „Baptismale“ alles, was zu einer Pfarrkirche gehört. Zahlreiche Pfarrherren beherbergte die Pfarrei in den letzten Jahrhunderten. 1667 eröffnete N. Winderer die neue Reihe der Benefiziaten, 1671 kam Ignaz Berger. Kurze Zeit später wurde Tettenwang nach Hagenhill eingepfarrt, damit waren die Gläubigen allerdings nicht zufrieden. Erst als im Jahr 1682 Michael Lösch als Pfarrprovisor von Schambach kam, änderte sich die Versorgungslage im Ort zusehends. So wurde ein neues Benefiziatenhaus gebaut und die Pfarrfelder fruchtbar gemacht. Nach dem Pfarrprovisor Martin Reusch kam 1696 der Pfarrer von Theissing. Von 1898 bis 1939 betreute Geistlicher Rat Georg Haas die Pfarrei, ihm folgte Geistlicher Rat Augustin Loibl, der bis 1976 als Seelsorger in dem Hopfendorf wirkte. Im Jahr 1976 kam Pfarrer Johann Schneider (gebürtiger Otterzhofener) nach Hagenhill, der die Pfarreien Lobsing, Hagenhill und Tettenwang mitversorgte. Als Pfarrer Schneider in Wolnzach Stadtpfarrer wurde, kam als Nachfolger Engelbert Ries, der 13 Jahre in den drei genannten Pfarreien bis 1993 seelsorgerisch wirkte und anschließend in Hemau wirkte. Danach sah es zuerst so aus, als ob Tettenwang keinen Geistlichen mehr bekommen würde. Schließlich kam mit dem aus Nordindien stammenden Thomas Marandi ein Pfarradministrator in die drei Pfarreien. Ihm folgte 1995 Pfarrer Hannes Lorenz, der die die Pfarrei Tettenwang zusammen mit den Nachbarpfarreien Altmannstein und Hagenhill sieben Jahre betreut. Daraufhin schickte das Ordinariat Pfarrer Josef Drexler und den aus dem Kongo stammenden Pfarrvikar Charles Bangala in die Pfarrei. Seit 1.September 2009 betreut Pfarrer Wolfgang Stowasser die Gesamtpfarrei. Unterstützt wurde er bisher von den indischen Pfarrvikaren George Kalathoor, John Joseph und seit 1.September 2021 Pfarrvikar Thomas Arokiasamy.

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